Vereinsgeschichte

Die TSG Wismar e.V., Turn und Sportgemeinschaft e.V., ist ein Sportverein der Hansestadt Wismar in Mecklenburg Vorpommern.
Am 3.Februar 1961 besiegelten der Vorsitzende der BSG Motor, Hans Ulrich Lenz, und der Vorsitzende der BSG Einheit, Karl Ebert, mit ihren Unterschriften die Gründung der Turn- und Sportgemeinschaft Wismar (TSG).
Der Träger der SG waren die Betriebe der Mathias-Thesen-Werft (MTW), Alubau Wismar und Press-und Schmiedewerk “Hein Fink”.
Das ermöglichte dem Vorstand, sich frei von materiellen Sorgen auf die hochgestellten sportlichen Ziele zu konzentrieren. Dabei lagen die Schwerpunkte auf der Entwicklung des Kinder- und Jugendsports, der Förderung des Massensports in den Betrieben und Wohngebieten sowie dem Ausbau der Sportanlagen. Die TSG startete mit rund 2ooo Mitgliedern in 16 Sektionen.
Die Abteilungen Leichtathletik, Turnen/Gymnastik, Tischtennis, Kanu, Handball, Fußball und Kegeln sollten besonders gefördert werden, um den Anschluss an die Spitze im Bezirk Rostock und im Norden der DDR zu erreichen.
Ein großer Nachteil war, das es in Wismar keine trainings- und wettkampfgerechte Sporthalle gab, so das in den Wintermonaten nur sehr eingeschränkt trainiert werden konnte. Die Situation änderte sich 1970 entscheidend mit der Inbetriebnahme der Sport und Mehrzweckhalle sowie mit dem später folgendem Bau der Schulsporthallen am Friedenshof, am Kagenmarkt und weiterer kleinen Schulsporthallen. 1954 erfolgte die Umstrukturierung des DDR Sports mit der Bildung von Sport Clubs.

Ab 1979 wurden in Zusammenarbeit mit dem DTSB und den Schulen Trainingszentren (TZ) aufgebaut. Hier wurden Talente gesichtet und gezielt für eine Delegierung zur Kinder-und Jugendsportschule (KJS) vorbereitet.
Das bedeutete für die TSG Wismar, das sie in vielen Sportarten Zubringer für die Sport Clubs wurde und es somit schwierig war, im Erwachsenenbereich Spitzenleistungen zu erreichen. Die Erfolge mußten daher im Schüler-und Jugendbereich vor dem Wechsel der Talente zu den Sportschulen und Clubs erarbeitet werden.
Die Sportler der TSG Wismar erzielten bis zum Jahr 1979 bei den DDR Meisterschaften 49 erste Plätze, 43 zweite Plätze, 48. dritte Plätze und errangen 493 Bezirksmeistertitel.

Die TSG Wismar wurde bereits 1972 vor allem für ihre vorbildliche Leistungen im Kinder- und Jugendsport, als Vorbildliche Sportgemeinschaft des DTSB ausgezeichnet. Die Sektionen waren bemüht dem Wismarer Publikum gute national und internationale Sportveranstaltungen zu bieten. Höhepunkte waren dabei diie Weltmeisterschaftsspiele im Hallenhandball der Männer 1974, Länderspiele und vergleiche im Fußball, Turnen, Volleyball, Handball u.a., eine Friedensfahrtetappe der Radsportler in Wismar, freundschaftliche Begegnungen fast aller Sektionen und Sportarten mit unseren sportlichen Nachbarn vorwiegend aus Nord- und Osteuropa.

Nach der politischen Wende 1990 wurde die TSG wie alle anderen Sportgemeinschaften durch die rigorose Abwicklung des Systems der Sportförderung in der ehemaligen DDR vor eine völlig neue Situation gestellt.
Die Auflösung der Trainingszentren sowie der Schulsportgemeinschaften, der Fortfall der finanziellen Unterstützung durch die Trägerbetriebe machten eine Neuorientierung und Umstrukturierung auch des sportlichen Lebens notwendig.
Die Kommerzialisierung des Sports, der Ausverkauf der Talente und Spitzensportler an die alten Bundesländer ließen manchen engagierten Funktionär und Sportler die Flinte ins Korn werfen.
Es begann die Umstrukturierung der TSG Wismar.
Die Sektionen Reiten, Tennis, Leichtathletik verließen die Gemeinschaft und gründeten eigene Vereine.
1991 waren die Grundlagen für die Gründung eines eingetragenen Vereins geschaffen und die Mitgliederversammlung verabschiedete die Satzung der “TSG Wismar e.V.”.
Es gab mit Gründung des eigetragenen Vereins gesamt 12 Abteilungen:
Fußball, Handball, Akrobatik, Turnen, Segeln, Kanu, Kegeln, Radsport, Schach, Prellball, Tischtennis und den Spielmannszug.
1992 gründeten Sponsoren, unter dem Vorsitz von Reinhardt Kny, einen Förderverein.
Zusätzlich konnte der Verein auch die Unterstützung der Stadt Wismar, die durch bisher kostenlose Nutzung der Sportanlagen das Sporttreiben der Vereinsmitglieder möglich machen.
Eine hervorragende Kinder-und Jugendarbeit führt schon die Kleinsten an den Vereinssport. Das vielseitige Sportangebot der TSG spricht Frauen wie Männer und den Nachwuchs wie auch Senioren an. Von der Vorschulsportgruppe bis zu den Seniorensportlern sind alle Generationen im Verein vertreten.
Stand 2025 hat die TSG Wismar e.V. gesamt sechs Abteilungen mit den Sparten Allgemeinsport, Akrobatik, Handball, Kanu, Tischtennis und Turnen.

Erfolgreiche Sportler

Drei Männer in weißen Trainingsanzügen vor einem Banner mit der Aufschrift "Glasgow 2008, FIG Acrobatic World Championships and World Age Group Competition". Die Trainingsanzüge tragen das Emblem eines schwarzen Adlers.

Foto: OZ

Schwarz-Weiß-Foto eines Handballspiels mit drei Spielerinnen in Aktion. Eine Spielerin im gestreiften Trikot springt in die Luft, hält den Ball und wird von zwei Verteidigerinnen herausgefordert.

Foto: BSV / Iso Jürgens

Schwarz-weiß-Foto einer weiblichen Leichtathletin in Sportswear auf einer Laufbahn während eines Wettkampfs.

© Kluge, Wolfgang

Ein Fußballspieler in einem Trikot mit dem DDR-Emblem, der während eines Spiels den Ball führt. Es regnet leicht und der Spieler ist in Bewegung auf dem Spielfeld.

Foto: dpa/Wolfgang Kluge

Aus der TSG sind eine Reihe namhafter Sportler herausgegangen, die national und international große Erfolge errangen.


Leichtathletik
Marita Koch (Meier-Koch), Olympiasiegerin 1980 über 400m, mehrfache Welt-und Europameisterin über 400 und 200 m

Turnen
Bärbel Röhrich, Vizeweltmeisterin mit der Nationalmannschaft

Handball
Klaus (Jimmy) Prüsse, Nationalspieler, Weltmeister Großfeld
Rüdiger Borchardt, Nationalspieler
Helma Bombowsky & Janett Ohlmann (Eißing), Nationalspielerin
Andrea Stein (Bölck), Nationalspielerin, Weltmeisterin, Vizeeuropameisterin
Heike Domrowski (Axmann), Nationalspielerin, Weltmeisterin
Jessica Oldenburg, DHB Juniorenauswahl
Kay Funke, DHB Juniorennationalspieler, WM Fünfter; EYOF-Olympiasieger
Jette Lojewski, DHB Beachhandball Nationalspielerin

Fußball
Joachim Streich, Nationalspieler
Peter Sycora & Klaus Peter Stein, UEFA Junioreneuropameister
Heino Kleimiger
Carsten Janker

Akrobatik
Holger Röpke / Dorit Liedtke, Mitglieder der Nationalmannschaft
Hannes Schenk / Albert Befus, Mitglieder der Nationalmannschaft
Holger Röpke/Reinhard Hankel/Rudi Tetzlaff/Bernd Görlich, Mitglieder der Nationalmannschaft